Berlin: Rundgang an der Universität der Künste

Wie jedes Jahr endet das Sommersemester an der UdK mit einem dreitägigen Rundgang (Siehe hier)

An neun verschiedenen Standorten der UdK sind die Ateliers, Studios, Werkstätten und die Probebühne für interessierte Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Zeit:
12. bis 14. Juli 2013
Fr 13-22 Uhr, Sa 11-22 Uhr, So 11-20 Uhr

Ort:
UdK Berlin
Hardenbergstr. 33
10623 Berlin

Hier eine Einladung des Studiengangs Kostümbild:

udk_rundgang

Berlin: „alt vertrautes – neu entdecken“ im Museum Europäischer Kulturen

Objekte des Alltags, Kleidung, Fotografien, Möbel, Objekte und Spielzeug der ländlichen Bevölkerung aus Kleinpolen sind in dieser Ausstellung zu sehen und zeugen von Lebenszusammenhängen und von eigenwilligem gestalterischem Ausdruck, des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.

Intension der polnischen Kuratorinnen, die anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Ethnografischen Museums Krakau ausgewählte Stücke der Sammlung hier auf 380 qm gegenüberstellt, besteht die Möglichkeit für den europäischen Besucher seine persönliche Assoziationskette an Kindheitserinnerung zu wecken.

Wer sich für die polnische Kultur, ihr ländliches Leben und für eigenwillige Biographien interessiert, findet hier Inspiration anhand der ausgestellten Objekte.

Heródek Figuren

Heródek Figuren

Heródek, eigtl. Karol Wójciak (1892-1971) – Bildhauer aus Lipnica Wielka im Süden von Kleinpolen (Malopolska). Er lebte zurückgezogen in einem Pferdestall, der ihm auch als Werkstatt diente. Seine Skulpturen fertigte er aus Wurzeln und Holzscheiten an und erzählte Geschichten über sie. Die größeren stellte Heródek auf einer Wiese auf, damit sie die Menschen zu einem frommen Leben bewegten.

Die Sonderausstellung im Museum Europäischer Kulturen Berlin findet vom 9. März bis 30. Juni 2013 statt.

Vested Memories

Foto: Barbara Loreck

Ausstellung 10. – 23. Mai 2012, UdK Berlin

Text: Barbara Loreck

Der Körper ist da. Er scheint da zu sein. Er verschwindet. Er zeigt sich verhüllt. Die Verhüllung ist da, auf ihn zu verweisen. Sie gestaltet den Wunsch nach modischer Zugehörigkeit zu einer Gruppe und ist gleichzeitig das Statement einer individuellen Einzigartigkeit.

Erinnerungen, Erlebnisse und das entfernte Wissen um seine Endlichkeit prägen den Körper. Ein Netz aus flüchtigen, unerwünschten, verleugneten und verdrängten Spuren zeichnet ihn. Diesen Spuren gehen die Arbeiten auf je eigene Weise nach. Es verbindet sie neben der theoretischen Auseinandersetzung ein experimenteller ästhetischer Prozess. Er dient der Suche nach Materialitäten und Formen, die die individuell und kulturell geprägte Verfasstheit von Körpern auf der Bühne und im Film in einem sichtbaren Gewand repräsentieren.

Die Gewandungen verdecken nichts. Im Gegenteil: Mit jeder Versuchsanordnung, mit jeder neu geschaffenen Stofflichkeit, mit jeder Bilderserie, mit jeder Frage wird eine Schicht abgetragen. Das ist besonders interessant in einem Bereich des Daseins, der heute am liebsten bemäntelt wird: Alter, Abschied, Tod. Diesem doppelseitigen Impuls folgend enthüllen die Arbeiten verschiedene Aspekte der Auseinandersetzung damit.

Das Herzstück der Kostümarbeit zeigt sich hier: Sie setzt unsichtbare, unbenannte Prozesse und Gedanken mittels Kleidung so um, dass ihnen ein neu gestalteter Raum in unserer Erfahrung zuteil wird.

Die Arbeiten von Kerstin Grießhaber und Julia Hartmann, Anna Leidenberger, Sayyora Muin und Charlotte Pistorius stehen exemplarisch für die an Recherche orientierte Arbeitsweise des Studiengangs Bühnenkostüm Prof. Florence von Gerkan an der Universität der Künste Berlin.

 

Fotos: Samuel Perriard

Den Tod tragen

In dem Projekt  setzen wir uns mit Tod und Trauer auseinander. Dazu erforschten wir die Toten- und Erinnerungskultur in Süddeutschland. Die Arbeiten thematisieren Trauerrituale, Trauerkleidung, Erinnerungsobjekte und Orte der Erinnerung und des Gedenkens. Wie erinnerte man sich früher an Verstorbene? Welche Rituale gab es? Objekte des Gedenkens waren z. B. im 17./18. Jahrhundert Totenbretter, die zur Aufbahrung der Toten dienten und als Andenken aufgestellt wurden sowie Bilder und Schmuck, die aus den Haaren der Toten gefertigt wurden. Man trauerte zu Hause, dort, wo man auch lebte, indem man Totenwache hielt und den Verstorbenen oder die Verstorbene auf die Bestattung vorbereitete. Vorwiegend wurde die Trauer von Frauen getragen – in gesellschaftlich festgelegten Formen der Bekleidung. Wichtig war für uns die damit verbundenen Prozesse in Kleiderformen zu überführen.

Kerstin Grießhaber und Julia Hartmann

 

Fotos: Anna Leidenberger

 

Foto: Anna Leidenberger

Körper und Zeit – über das Alter(n)

„Unter allen Realitäten ist das Alter vielleicht diejenige, von der wir im Leben am längsten eine rein abstrakte Vorstellung bewahren.“ Marcel Proust

Ich gehe vom menschlichen Körper aus um dieser abstrakten Idee vom Alter(n) näher zu kommen. Auf meiner Suche nach Lebensspuren, Geschichten, Er-und Gelebtem, Vergangenem, Vergessenem und Erinnertem sind die Fragen „Wann ist man alt?“ und „Was ist alt?“ entstanden. Inspiriert von Texten, Skulpturen und Fotografien entstand eine Reihe von Selbstversuchen. Sie konzentrierten sich auf Verwandlungen, Einfühlung und Experimente mit natürlichen textilen Materialien und deren Alterungsprozessen.

Anna Leidenberger

 

Fotos: Sayyora Muin

 

Foto: Sayyora Muin

Zurückbleiben … der Abschied

Die Arbeit ist meine Form des Abschieds von meinem Vater und eine Seelen -und Erinnerungsreise, die sich mit meiner Heimat Usbekistan auseinandersetzt. Meine Fragen zum Thema Abschied haben mich zu einer Recherche über das Sterben des Aralsees angeregt: Sein Gebiet, die  Landschaft und Menschen dort, ihre Lebensweise und ihre Trachten haben mir als Metapher gedient, um die richtigen Ausdrucksmittel für die Form,  Oberfläche und Strukturen der Figuren zu finden. Es war mir wichtig, dass die Materialien eins werden mit  dem ausgetrockneten salzigen Seeboden. Die Figuren sitzen im Kreis, sie schaffen einen Raum, in dem Stille und Ruhe herrscht, wo Zeit stehen bleibt.

Sayyora Muin

 

Videostandbild: Charlotte Pistorius

 

Videostandbilder: Charlotte Pistorius

Die Bekleidung der Fiktion – die Fiktion als Alltagskleidung

Den Moment der Unentscheidbarkeit im Theater der Gegenwart transformiere ich in meiner Videoarbeit auf bildhafter Ebene: Das dokumentarische Bild realer Gesprächssituationen wechselt sich mit dem Modell des Realen ab. Doch ist das Modell ein Spiegel der Wirklichkeit? Diskutiert werden die Sichtweisen von Kostümbildnerinnen auf ihr Material der Kleidung und die Wirkungsweise des Kostüms: Welche Spielräume eröffnen sich für das Kostüm am Ort der Fiktion, der auf die Aktivität des Gegenübers, des (individuellen) Zuschauers, setzt? Bleibt Alltagskleidung, was sie vorgibt zu sein?

Charlotte Pistorius

 

Hamburg: Recycling-Designerin Katell Gélébart

Noch bis zu dem 6. Mai 2012 finden zeitgleich im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zwei Ausstellungen statt, die unterschiedliche Perspektiven auf die Mode beleuchten.

Inspirations, eine Hommage an den großen Modeschöpfer Alexander McQueen und die Ausstellung „Was da ist“ Objekte und Kleidung aus Verpackungsmaterialien der Recycling-Designerin Katell Gélébart.

Dieses Video gibt einen Einblick in das Recyling-Design.

Bremen: Vodou – Kunst und Kult aus Haiti

Wer sich für Götter, Geister und Rituale interessiert, hat nun die Möglichkeit im Übersee-Museum Bremen, über 350 Objekte der Sammlung Lehmann zu sehen, die zum letzten Mal in Europa präsentiert wird.

Geheimgesellschaft

Geheimgesellschaft

 

Vodou- Kunst und Kult aus Haiti vom 8. Oktober 201 bis 29. April 2012 in Bremen.

Wolfsburg: Art & Fashion. Zwischen Haut und Kleid

Für all diejenigen, die Zeit für einen Sommerausflug haben, möchte ich die Ausstellung Art & Fashion. Zwischen Haut und Kleid empfehlen, die noch bis zum 7. August im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen ist.

Hier ein Bericht der Deutschen Welle:

 

 

Am spannendsten finde ich selbst Nick Cave, der mit Tanz-Kostüm-Skulpturen vertreten ist:

 

Die Alexander McQueen-Retrospektive „Savage Beauty“ in New York

Leider kann ich nicht nach New York reisen, um mir die Retrospektive Savage Beauty anzusehen.

Für mich war Alexander McQueen ein hervorragender Kostümbildner und ein außergewöhnlicher Modedesigner. Seine Kollektionen erzählen Geschichten, die aus Dramen und Tragödien stammen könnten.

Savage Beauty ist bis zum 31. Juli 2011 im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen.

Hier ein Präsentationsvideo des Costume Institute Metropolitan Museum of Art (siehe hier).

Berlin: Gewänder für das Nô-Theater

Die Ausstellung Gewänder für das Nô-Theater, die vom 19. Januar bis zum 1. Mai 2011 in den Museen Dahlem Berlin zu sehen ist, präsentiert sowohl alte wie auch moderne Gewänder und Textilmuster aus dem Besitz des Sato Yoshihiko Memorial Yamaguchi Noh Costume Research Center in Kyoto.

Im Rahmen der Ausstellung findet folgendes Begleitprogramm statt:

Freitag, den 28.01.2011
18:00 Uhr: Nô-Gewänder in der Inszenierung (Yamaguchi Akira, Direktor des Sato Yoshihiko Memorial Yamaguchi Noh Costume Research Center)
Ort: Großer Vortragssaal der Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin

Sonntag, den 10.04.2011
15:30 Uhr: Kimono-Modenschau des Kimonosalons HANAGOROMO, Berlin.
Ort: Foyer, 1. OG, Eingang Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin

Freitag, den 29.04.2011
18:00 Uhr: Über die Herstellung von Nô-Gewändern (Yamaguchi Tomoko, Kuratorin des Sato Yoshihiko Memorial Yamaguchi Noh Costume Research Center)
Ort: Großer Vortragssaal der Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin

Hier ein kurzer Film über traditionelle Masken, die zu den Gewändern des Nô-Theaters getragen werden:

Historisches Museum Saarbrücken: Silhouettenwechsel. Mode sprengt Mieder

Die Ausstellung Mode sprengt Mieder – Silhouettenwechsel fand im Frühjahr 2010 im Münchner Stadtmuseum statt.

Nun gibt es eine weitere Gelegenheit, die Entwicklung des Mieders an Originalexponaten im Historischen Museum Saarbrücken vom 21.11.2010 bis 13.03.2011 zu betrachten (siehe hier).

Promenadenkostüm, um 1893/95, Seide, Wolle, getragen von Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt „Sisi“ © Münchner Stadtmuseum

Gesellschaftskleid um 1900/03, Detail, Seide, Seidenspitze, getragen von Frau Bohlen-Halbach Aufnahme: Thomas Rößler © Historisches Museum Saar

Zu empfehlen ist der dazu erschienene Katalog.

Isabella Belting: „Mode sprengt Mieder – Silhouettenwechsel“
144 Seiten, 77 Farbtafeln, 78 farbige und 8 schwarz-weiße Abbildungen
Hirmer Verlag, München 2009
€ 29,90 / SFR 53,50
ISBN 978-3-7774-2491-0

„schuhtick“-Ausstellung in Mainz

Nach Stationen im LWL-Museum für Archäologie in Herne sowie im Übersee-Museum Bremen ist die Sonderausstellung schuhtick. Von kalten Füßen und heißen Sohlen ab morgen – also ab dem 27. Juni 2010 – bis zum 9. Januar 2011 im Landesmuseum Mainz zu sehen.

Ein Begleitbuch ist im Verlag Philipp von Zabern erschienen.

Tacherting & München: Gisela Heide

Von heute an sind Bilder von Gisela Heide, deren Katalog personare wir hier besprochen hatten, gemeinsam mit Skulpturen von Hermann Bigelmayr im Kulturhaus Holzapfel in Tacherting zu sehen.

Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 17:00 bis 20:00 Uhr sowie samstags und sonntags von 16:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Sie läuft bis zum 5. Juni.

Weitere Arbeiten von Gisela Heide können bis zum 18. Juni in der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau (Nymphenburger Str. 5, 80335 München) in Augenschein genommen werden.

Die dortige Ausstellung ist von Montag bis Donnerstag von 09:00 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 09:00 bis 15:00 Uhr zugänglich.

Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek (Berlin): „High Sixties Fashion“

Lust auf etwas Schräges? Scharf auf Spacelook oder auf der Suche nach einem Palazzo-Pyjama? Dann ist eine Ausstellung zu empfehlen, die von heute bis zum 1. August in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin gezeigt wird. Unter dem Titel High Sixties Fashion: Modefotografie und -illustration zeigt die Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek dort einen Überblick über die Mode der 60er, für den ihre Bestände insbesondere auf das Jahrfünft zwischen 1964 und 1969 hin durchforscht wurden.

Den Katalog dazu gibt es beim Verlag der Buchhandlung Walther König.