Szenografie-Bund: Online Kostümbild-Stammtisch der AG Kostüm mit Estrella Jurado und Anna Siethofer

Kostümbild Stammtisch Oktober 2023

Im Oktober ist Estrella Jurado unser Gast beim Online Kostümbild Stammtisch. Mit Anna Slethofer kommt sie über ihre Masterarbeit ins Gespräch:

Estrella Jurado,

Illusion und Instruktion,

Historisch-anthropologische Perspektiven auf das Theaterkostüm im späten 18. Jahrhundert, Universität Leipzig Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaft, 2022

Angesichts der Ausgangslage, dass Studien zum Kostüm bzw. Kostümbild aus historischer wie gegenwärtiger Perspektive ein weitgehendes Forschungsdesiderat darstellen, geht Estrella Jurado in ihrer Masterarbeit der zentralen Leitfrage nach, welche Funktion dem Kostüm innerhalb der bürgerlichen Theaterreform des 18. Jahrhunderts zukommt. Hierzu wählt sie einen dezidiert kulturhistorisch-anthropologischen Ansatz, den sie mit Methoden der Diskursanalyse nach Foucault verbindet, da – so ihre Hypothese – das Kostüm im Theater immer auf größere gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge verweist und in diesem Kontext als Schlüssel zu historisch-anthropologischen Fragestellungen dienen kann. In ihrem Vortrag gibt sie einen Überblick über ihre Arbeit, Erkenntnisse und offene Fragen und lädt anschließend zum offenen Gespräch ein.

ZOOM Meeting: Kostümbild Stammtisch: Illusion und Instruktion

Zeit: 17.10.2023, 20:00 – 22:00 Uhr

https://zoom.us/j/91754222373?pwd=aTdTYzNqSkg3ZDBOWUpXY0E1dnh6Zz09                                                                                                                                             Meeting-ID: 917 5422 2373 , Kenncode: 650386

Der  Kostümbild Stammtisch ist kostenlos und für alle Interessierte offen.

Schickt gerne den Link weiter. Wir freuen uns auf das Kennenlernen.

Herzliche Grüße,

Mathilde Grebot, grebot@szenografie-bund.de

Abschlussarbeiten

Das Kostümforum freut sich, mit dem Diplom-Projekt von Vivien Waneck eine erste künstlerische Abschlussarbeit vorstellen zu können.

Wir laden den Nachwuchs an Akademien und Hochschulen sehr herzlich dazu ein, uns ähnliche Arbeiten zur Veröffentlichung einzureichen …

Berlin: Temporäres Museum für Lou Andreas-Salomé

Zum 150. Geburtstag der Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé hat die Bühnen- und Kostümbildnerin Vivien Waneck in ihrer Berliner Wohnung für kurze Zeit ein Museum eigener Art eingerichtet.

Mit der hier vorgestellten Arbeit hat Vivien Waneck in diesem Frühjahr ihr Diplom in Kostümbild an der UdK Berlin erworben.

Begegnung mit Lou Andreas-Salomé

In meiner Wohnung in Berlin-Kreuzberg lebte und wirkte von 1899 bis 1903 Lou Andreas-Salomé. Die Schriftstellerin und Psychoanalytikerin ist heute vor allem als Muse Nietzsches und als Geliebte Rilkes bekannt. Nun erinnert ein Museum mit einem original rekonstruierten Zimmer an sie: eine mit roten Diwandecken behängte Couch zeugt von der Nähe zu ihrem Lehrer Sigmund Freud, die vielen Wanderkarten und Stadtpläne über dem Schreibtisch weisen auf ihre zahlreichen Reisen hin. Fotografien, Korrespondenzen, Manuskripte und Bücher dokumentieren ihr reiches Lebenswerk.

In der Schreibtischschublade findet sich ein Briefwechsel zwischen Lou und mir: ein Indiz für die Unwahrheit des hier beschriebenen Museumsraums. Die Möglichkeit einer Rekonstruktion und einer Erkenntnis über die „wahre“ Identität eines Menschen wird in Frage gestellt. Der Briefwechsel ist eine Begegnung, genauso wie der Museumsraum – genauso wie jeder Versuch einer Biografie immer Begegnung ist, eine Begegnung der eigenen Person und Zeit mit der Vergangenheit und deren Menschen.

Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen Vivien Waneck und Lou Andreas-Salomé:

Briefwechsel – Seite 2

Museumsfotos: