23. Juni 2013
Pressemitteilung herausgegeben von Andreas Auerbach.
Unter dem Aufruf „Auftauchen und Szene” zeigen” trafen sich am 22. Juni 2013 in Berlin zahlreiche Bühnen- und Kostümbildner aus dem gesamten deutschsprachigen Theaterraum, um einen schlagkräftigen Berufsverband zu schaffen.
Wie dringend der Bedarf einer handlungsfähigen Interessenvertretung ist, wird am Beispiel der aktuellen Umsatzsteuerproblematik besonders deutlich.
Nachdem nun endlich Anfang Juni das Jahressteuergesetz 2013 verabschiedet wurde, welches zumindest Regisseuren und Choreografen Rechtssicherheit bietet und sie künftig von der Umsatzsteuer befreit, sind im Gegenzuge neuerdings Bühnen- und Kostümbildner zunehmend Nachforderungen zum vollen 19%igen Umsatzsteuersatz ausgesetzt.
Diese Nachforderungen über 6 Jahre, verbunden mit 6% Zinsen sind ruinös und existenzbedrohend.
Hier gab es Einigkeit der Teilnehmer, einen Solidaritätsfond aufzulegen, um betroffenen Kollegen die Möglichkeit zu geben, sich erfolgreich juristisch zu wehren.
Daneben sind es aber auch die sich radikal verschlechternden Arbeitsbedingungen, dramatisch sinkende Honorare und die zunehmende Perspektivlosigkeit des künstlerischen Nachwuchses, die einen starken Berufsverband notwendig machen.
Bühnen- und Kostümbildner wurden ausdrücklich von den Erleichterungen des Jahressteuergesetzes ausgenommen, mit der ignoranten Begründung, nur Regisseure trügen “entscheidend” zur Realisierung eines Theaterabends bei.
Die Teilnehmenden empfinden dies auch, absurderweise anhand eines Umsatzsteuergesetzes, als eine Herabwürdigung ihres ebenfalls entscheidenden künstlerischen Beitrags an den Theaterinszenierungen.